Was ist die Kybernetische Methode® ?

Die Kybernetische Methode® ist eine Arbeitsweise, um die feinmotorischen und kognitiven Defizite, die ursächlich für die Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, des Rechtschreibens und des Rechnens sind, zu erkennen und zu beheben.
Das Augenmerk richtet sich dabei auf die Bewegungen beim Lernen. Beim Lesen, Rechtschreiben und Rechnen werden die Bereiche des Mundes und der Hand bewegt. Die Fähigkeit der bewussten Bewegungssteuerung des Mundes, der Hand und auch der Augen und die Fähigkeit diese Bereiche gleichzeitig, jedoch voneinander unabhängig zu steuern, ist der Schlüssel zum erfolgreichen Erwerb des Lesens, des Rechtschreibens und des Rechnens.
Diese Fertigkeiten werden mit der Kybernetischen Methode® erarbeitet.

Was ist der wissenschaftliche Hintergrund der Kybernetischen Methode® und was sind die Voraussetzungen um das Lesen, Rechtschreiben und Rechnen erlernen zu können?

Die Kybernetische Methode® fasst die wissenschaftlichen Erkenntnisse des „Vaters der Entwicklungspsychologie“ Jean Piaget, der Entwicklungspsychologin und Entwicklerin der „Sensorischen Integration“ Anna Jean Ayres und des Sonderpädagogen Prof. Dr. Werner Radigk zusammen und setzt sie auf effektive Weise um.

Die Fertigkeiten des Lesens, des Rechtschreibens und des Rechnens bestehen aus einer großen Anzahl von Teilleistungen auf verschiedenen Ebenen:

Die Basisebene bilden die Wahrnehmungsleistungen der Sinne, wobei der Sinn der körpereigenen Raum-Lage- und Bewegungsempfindung, der Hörsinn und der Sehsinn entscheidende Rollen spielen. Ausschlaggebend für einen gelingenden Lernprozess ist hierbei nicht nur, dass die Sinnesorgane wie z.B. Auge oder Ohr jeweils einzeln gut arbeiten, sondern auch, dass die Wahrnehmungen gut verarbeitet und miteinander verknüpft werden können (Sensorische Integration).

Die 2. Ebene des Lernens bildet der sprachliche Bereich. Die sinnliche Erfahrung kann durch Worte ausgedrückt werden.”Verstehen” hingegen bedeutet, dass gesprochene Sprache mit gespeicherten Erfahrungen verknüpft werden kann. Das Hören (akustischer Sinn) ist hier dominant.

Und schließlich auf der 3. Ebene wird die gesprochene Sprache verschriftlicht. Buchstaben oder Zahlen stellen Symbole für Laute bzw. Wörter dar. Hier ist das Sehen (visueller Sinn) dominant.
Auf jeder dieser Ebenen können Entwicklungsschritte unvollendet bleiben, was sich dann in Problemen beim Lesen-, Rechtschreiben- oder Rechnenlernen zeigen kann.

Welche Symptome können dadurch auftreten?

Allgemein

     Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme
     Merkfähigkeitsschwäche
     Zappeligkeit
     leichte Ermüdbarkeit
    u.a.

Beim Lesen

     Schwierigkeiten einzelne Laute zum Wort zusammenzuschleifen
     Auslassen und Vertauschen von Lauten, Endungen, Wortteilen, Wörtern
     Raten von Wörtern
     das Gelesene nicht verstehen
    u.a.

Beim Rechtschreiben

     unleserliches Schriftbild
     mangelnde Worttrennung
     Auslassen und Vertauschen von Buchstaben oder Wortteilen
     mangelnde Anwendung von Regelwissen (Groß- Kleinschreibung, Dehnung, Verdoppelung…)
    u.a.

Beim Rechnen

     mangelndes Verständnis und Vorstellungsvermögen von Zahlen, Größen, Mengen
     fehlendes Ordnungs- und Einschätzungsvermögen
     Zahlendreher
     Probleme beim Erlernen der Grundrechenarten>
     Unverständnis von Sachaufgaben
    u.a.

Mehr schlichtes Lesen-, Rechtschreiben- oder Rechnenüben bringt dann keine Erfolge, sondern ermüdet, entmutigt und frustriert.

Worin besteht die besondere Arbeitsweise bei der Kybernetischen Methode ® ?

In der Kybernetischen Methode wird den Basiskompetenzen, die die Voraussetzung für einen erfolgreichen Erwerb der Kulturtechniken Lesen, Rechtschreiben und Rechnen darstellen, besondere Aufmerksamkeit geschenkt und sinnvoll mit den höheren Fertigkeiten verknüpft:

Bewusste Lautbildung und die Fähigkeit zur Lautanalyse des gesprochenen Wortes sind Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb.

Beim Lesenlernen kommt die bewusste Lautbildung, das Lautnachahmen und Von-den-Lippen-Ablesen vor dem Lesen von Buchstaben.

Beim Rechtschreibenlernen werden die Bewegungen von Mund und Hand bewusst miteinander verknüpft und die Schreibhand über den Mund gesteuert. Darauf aufbauend beeinflussen Regelwissen, Wissen um Ausnahmen und eine parallel entwickelte Kenntnis der Grammatik den Rechtschreiblernprozess.

Beim Erlernen des Rechnens bildet die Entwicklung des Handschemas die Grundlage der Entwicklung von Zahlenvorstellungsvermögen. Mit den Fingern dargestellte mathematische Operationen mit gleichzeitigem Mitsprechen entwickeln Verständnis der Grundrechenarten und führen zu Kopfrechenfähigkeiten. Erst dann erfolgt die schriftliche Symbolisierung der Zahl- und Operationsbegriffe.

Die einzelnen Teilleistungen jeder der 3 Lernstufen sind analysiert und zweckmäßig aufeinander in einem Übungsprogramm aufgebaut. Geübt wird immer da, wo Entwicklungsschritte nachvollzogen werden müssen, damit der Lernprozess nachhaltig erfolgreich und somit wohlgemut und motiviert voranschreiten kann.

Die Konzentration wird verbessert, Fortschritte werden sichtbar, das Lernen erscheint wieder sinnvoll.


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